Jacob Wolff beendet seine Nationalmannschaftskarriere und wird dem Team nun in einer anderen Position unterstützen.
Wir haben mit Jacob über sein Ende gesprochen und wie es nun für ihn weiter geht.

Wie wie bereits wissen beendest Du deine Nationalmannschaftskarriere. Du wirst aber dem Team weiter erhalten bleiben (dazu später mehr). Wie ist es dazu gekommen?

Jacob: Das Ende meiner Karriere in der Nationalmannschaft hat mehrere Gründe. Teils privater Natur, aber auch das Alter lässt mir den Sport nicht mehr so einfach von der Hand gehen. Es macht mir viel Spaß zu beobachten, wie die jüngeren Spieler sich entwickeln und an den Aufgaben wachsen. Für mich ist da kaum noch Luft nach oben, daher habe ich mich dazu entschlossen das Team auf einer anderen Ebene zu unterstützen.


Wirst du denn weiterhin in der Liga mitspielen?

Jacob: Die Liga ist die Grundlage der Nationalmannschaft und braucht jeden Spieler. Daher werde ich gern noch ein paar Jahre für die Weserstars Bremen auf dem Eis stehen! Vielleicht gelingt es mir ja noch den einen oder anderen Spieler für die Nationalmannschaft in Bremen zu finden und mit den nötigen Grundkenntnissen zu versorgen


Wer war dein Zimmerpartner und wer war dein „Best Buddy“?

Jacob: Mein „Best Buddy“ ist der Captain Bas Disveld, mit dem ich auch in Bremen zusammen spiele. Wir haben uns immer gegenseitig gestützt, Spiele analysiert, die Gegend erkundet, die wir zu diversen Events gemeinsam bereist haben, zusammen trainiert, gefeiert und gelitten. Wir beide pflegen eine außergewöhnliche und intensive Freundschaft. Jemand sagte mal: „Wenn du Bas suchst, wirst du Jacob finden.“ Ich denke das sagt alles…


Was war dein größtes Highlight mit der Nationalmannschaft?

Jacob: Es gab viele Highlights. Ob es die Goldmedaille in Japan war (2013) oder auch „nur“ ein Länderspiel in Tschechien oder Italien… jede Reise hat ihre Geschichte…es gab viel zu feiern. Als Beispiel könnte ich die A-Wm in Buffalo nennen, wo wir den 6. Platz vermutlich härter gefeiert haben, als die USA ihre Goldmedaille. Einfach weil wir so froh waren in der A-Gruppe geblieben zu sein…es gibt viele solcher Highlights!


Welche Rolle wirst du nun übernehmen?

Jacob: Da unser allseits geschätzter und geliebter Techniker Erich mit über 80 Jahren gesundheitlich nicht mehr in der Lage ist die großen Reisen mitzumachen, habe ich mich in den vergangenen Trainingslagern und Reisen ein wenig an seine Seite gestellt um ihn etwas zu entlasten. Diese Arbeit gefällt mir ganz gut, mal tauscht man ein paar Kufen, mal muss man irgendwas schnell erfinden, damit der Spieler so schnell wie möglich wieder einsatzfähig ist. Da ich handwerklich einigermaßen begabt bin, macht es mir Spaß und so finde ich im Bereich Technik und Equipment eine neue Aufgabe, mit der ich das Team unterstützen kann. So tausche ich nun Schläger gegen Schraubenschlüssel und bin dann auf meine Art auch irgendwie am nächsten Tor beteiligt.

Was willst du dem Team noch mit auf dem Weg geben?

Jacob: Ich habe in den Jahren viele Konstellationen in der Nationalmannschaft erlebt. Und ich habe gelernt, solange ein Team sich gegenseitig respektiert, Disziplin zeigt und sich selbst pflegt, so lange ist es ein starkes Team. Momentan ist der Kader unschlagbar, was den Teamgeist angeht. Das hat sich vor allem in der vergangenen Saison gezeigt, wir haben hart trainiert, wir waren eine Einheit! Und das ist es, was uns in den A-Pool katapultiert hat mit unserem Durchmarsch bei der letzten Wm in Schweden. Auch bei dem Qualiturnier in Berlin wusste jeder, das der andere für ihn kämpft, das jeder wichtig für das Team ist, ob Trainer, Stürmer, Torwart, oder Physio…es ein Team das gewinnt oder verliert. Und auch diese herbe Niederlage in Berlin hat uns nicht geschwächt, wie wir beim Abschlusslehrgang in Köln festgestellt haben. Der Mund ist abgewischt, der neue Plan für die kommenden Jahre ist gesteckt.
In diesem Sinne:
Bleibt ein Team, eine Einheit!
Es war mir eine Ehre ein Teil davon zu sein!

Vielen Dank Jacob für das Interview und für die Zukunft wünschen wir Dir nur das Beste!

Bundestrainer Andreas Pokorny über Jacob Wolff: „Jacob ist ein lustiger Kerl mit einer super Persönlichkeit. Ein absoluter Teamplayer. Wir sind froh, das er uns neben dem Eis weiter erhalten bleibt. Ich kann mich für seinen Einsatz nur bedanken!“