Die deutsche Para Eishockey Nationalmannschaft hat den Wiederaufstieg in den A-Pool geschafft und gehört wieder zu den besten acht Nationen der Welt!

Vier von fünf Spielen gewann die Auswhal von Trainer-Duo Andreas Pokorny und Michael Gursinsky bei der B-Weltmeisterschaft in Skien. Nur im letzten Spiel um den Turniersieg hatte die deutsche Mannschaft gegen die Gastgeber mit 3:4 nach Overtime das Nachsehen. Das Ziel, die Paralympics-Qualifikation für die Winterspiele in Mailand und Cortina d’Ampezzo 2026, ist durch die Rückkehr in die Spitzengruppe aber wieder in greifbare Nähe gerückt.

Obwohl es ein Turnier war, das im Gruppenmodus ohne K.o.-Spiele ausgetragen wurde, war das letzte Match zwischen Norwegen und Deutschland trotzdem so etwas wie ein klassisches Finale. Denn beide Mannschaften hatten bis dato noch keines ihrer vier Spiele verloren. Die Ausgangslage war dementsprechend klar: Der Sieger der Partie würde die Goldmedaille mit nach Hause nehmen – die Rückkehr in den A-Pool war für die beiden Absteiger des letzten Jahres bereits vorher beschlossene Sache. Den besseren Start in die Begegnung erwischte das Team von Cheftrainer Andreas Pokorny. Der 58-jährige Routinier Jörg Weede markierte bereits nach knapp vier Minuten das 1:0. Es war der bis dahin erste Gegentreffer der Norweger im gesamten Turnierverlauf. Den Gastgebern gelang allerdings noch vor der ersten Drittelpause der Ausgleich. Kurz nach dem Wiederbeginn gingen sie dann sogar in Führung. Deutschland schaffte es allerdings, noch im Mitteldrittel das Spiel durch Tore von Frank Rennhack und dem später zum besten Spieler des Turniers gewählten Bernhard Hering wieder zu seinen Gunsten zu drehen. Im Schlussabschnitt kamen die Norweger allerdings durch ihren Topscorer Ola Oiseth erneut zum Ausgleich. Dieser hatte auch nach 45 gespielten Minuten noch Bestand. Somit ging es in die fünfminütige Overtime, in der Morten Vaernes nach 3:11 Minuten den viel umjubelten Treffer zum Turniersieg erzielte.

Nach kurzer Enttäuschung konnte Pokorny bereits wieder auf ein ansonsten sehr erfolgreiches Turnier zurückblicken: „Natürlich hätten wir uns am Ende das Quäntchen mehr Glück gewünscht, schlussendlich können wir mit der gezeigten Leistung und dem Aufstieg aber sehr zufrieden sein.“ In den vorangegangenen Spielen fegte seine Mannschaft nur so über die Gegner hinweg. Zum Auftakt gab es ein 23:1 gegen Großbritannien. Es folgten ein 12:1 gegen Kasachstan, ein 4:0 über Schweden sowie ein 18:0 gegen Frankreich. Bei einem abschließenden Torverhältnis von 60:6 durfte sich nahezu jeder Spieler offensiv profilieren.

Bernhard Hering wurde im Übrigen zum wertvollsten Spieler des gesamten Turniers gekürt, mit Felix Schrader (19 Tore, 12 Assists) stellte das deutsche Team auch den Top-Scorer der WM.

„Das macht mich schon stolz, denn ich habe in dieser Saison so viel Zeit ins Training investiert, so dass viel Freizeit verloren ging“, erklärt Hering.

Das nächste Ziel heißt nun: Qualifikation für die Paralympischen Winterspiele in Mailand und Cortina d’Ampezzo 2026. Für das direkte Ticket nach Italien muss bei der kommenden A-WM ein Platz unter den ersten Sechs erreicht werden. Sollte dies nicht gelingen, hätte das Team dann noch die Chance, in einem Qualifikationsturnier mit den zwei Absteigern der A-WM sowie der drei besten Mannschaften der kommenden B-WM um die verbleibenden zwei Turnierplätze zu spielen. „Das Gute ist, dass wir jetzt zwei Chancen haben, um uns zu qualifizieren. Eine davon wollen wir natürlich nutzen, und im besten Fall gleich die Erste, sagt Pokorny.

Bundestrainer Andreas Pokorny: „Wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt und es hat sehr viel Spaß gemacht mit den Jungs. Leider konnten wir uns am Ende nicht mit Gold belohnen. Wir werden weiter hart arbeiten, um dann im nächsten Jahr A-Klassig zu bleiben. Unser Ziel, den Wiederaufstieg, haben wir geschafft.“

Kapitän Malte Brelage: „Wir haben noch nie so gut harmoniert und zusammengespielt. Auch spielerisch haben wir uns gut verbessert“, zog Malte Brelage ein zufriedenes Fazit. Der Verteidiger fungierte in Skien erstmals als Kapitän eines Kaders mit drei WM-Neulingen – ein kleiner Umbruch also, der indes in den Augen Brelages hervorragend gelang: „Die neuen Jungs haben einen total coolen Drive mitgebracht und das Team auch von der Mentalität her vorangebracht. Jeder Einzelne hat das Turnier zu etwas ganz Besonderem gemacht.“